Sample-Hold-Effect

Sample-Hold-Effect: Ein senkrechter Strich, der aus einzelnen Pixeln untereinander besteht, lässt sich auf einem LCD- oder Plasma-Fernseher sauber abbilden. Die Kanten erscheinen scharf, der Strich ist klar erkennbar. Anders siehtes aus, wenn sich der Strich quer über den Schirm bewegt. Nun ist er unscharf, speziell auf LCDs. Nimmt man etwa ein Full-HD-Display mit 1.920 Pixel pro Zeile und ein Tempo von zehn Sekunden vom rechten zum linken Rand – noch nicht einmal besonders schnell also –, dann überstreicht der Strich pro Sekunde 192 Pixel, doch pro Sekunde gibt es nicht mehr als 50 Bilder. Der Strich muss also von Bild zu Bild um rund vier Pixel weiterspringen, seine Abmessung von einem Pixel bleibt dabei unverändert.

Was sich indes ändert, ist der Eindruck, den der Strich auf der Netzhaut des Betrachters hinterlässt: Der verfolgt das Objekt mit seinen Augen und überstreicht während der 0,02 Sekunden eines Bildes vier Pixel. Der senkrechte Strich sieht also auf der Netzhaut viermal so breit aus, also drastisch unschärfer. Das ist wie bei einem Standfoto: Hält man die Kamera still, bleibt der Strich ein schmaler Strich (wenn die Belichtungszeit unter einem Fünfzigstel liegt), verfolgt man das Objekt aber mit der Kamera, wird es verwischt abfotografiert.

Dieser sog. Sample-Hold-Effekt lässt sich mit unterschiedlichen Strategien mindern oder beseitigen. Je nach Bildschirmtechnologie tritt er mehr oder weniger sichtbar auf. Geräte mit einer Dunkelphase zwischen den Bildern, etwa Projektoren, gaukeln dem Auge eine scharfe Kontur vor, das Verwischen wird weniger wahrgenommen.

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