Aktiv- und Passivlautsprecher

Aktiv-Lautsprecher sind Lautsprecher mit einem eingebauten Verstärker und werden an den Vorverstärkerausgang eines Vorverstärkers angeschlossen. Im Aktivlautsprecher ist eine Weiche und nach der Weiche für jedes Chassis ein eigener Verstärker. Phasenverschiebungen durch die Weiche können korrigiert werden ebenso der Frequenzgang der einzelnen.

Passivlautsprecher haben keinen Verstärker und werden an einen Endverstärker angeschlossen. Im passiven Lautsprecher wird das Signal durch die Weiche in die verschiedenen Frequenzbereiche für die einzelnen Chassis aufgeteilt, z. B. für einen Tieftöner, einen Mitteltöner und einen Hochtöner. Damit alle Chassis ihre korrekte Lautstärke haben, müssen in der Weiche Korrekturen vorgenommen werden. Da jedoch keine Verstärkung mehr stattfindet ist die Korrektur schwierig.

Aktiv- und Passivlautsprecher
Aktiv- und Passivlautsprecher

Vor- und Nachteile von aktiven und passiven Lautsprechern

Vorteil aktiv:
Hauptvorteil ist die Möglichkeit, das Chassis besser zu kontrollieren. Durch die mechanische Bewegung im Gehäuse und durch die elektrischen Eigenschaften ist ein Chassis ein kompliziertes Gebilde, das durch einen eigenen Verstärker am Besten kontrolliert werden kann, weil der Verstärker auf das Chassis eingestellt werden kann, es kann sogar die Membranbewegung oder der erzeugte Schalldruck gemessen werden und die Verstärkerleistung wird dann geregelt bzw. angepasst. Wenn man die Schalldruckkurve des Chassis kennt, kann man den Frequenzgang fast total „geradebügeln“, was ja die Voraussetzung für HiFi ist. Der Einfluss einer Weiche was Phasenverschiebungen angeht, kann komplett korrigiert werden.

Weitere Vorteile:
Es wird kein Endverstärker benötigt, da der Endverstärker im Lautsprecher eingebaut ist. Im PA-Bereich gibt es viele Aktiv-Lautsprecher, da kann man die Lautstärke problemlos durch dazustellen von weiteren Aktivlautsprechern erhöhen. Die Leitungslänge spielt nicht mehr die Rolle wie beim Passivlautsprecher, weil über die Leitung zum Lautsprecher keine Leistung mehr übertragen wird, sondern nur ein „Kleinsignal“. In Verbindung mit symmetrischer Übertragung lassen sich sehr lange Strecken überbrücken, wobei man dann schon wieder auf die Schalllaufzeit durch die Luft Gedanken machen muss (in der PA-Technik).

Nachteil aktiv:
Durch die eingebaute Elektronik ist der Aktiv-Lautsprecher teurer. Das relativiert sich, wenn man bedenkt, dass der Endverstärker entfällt. Bedingt durch die notwendige Stromversorgung gibt es 2 Anschlüsse: Signal und 230V. Evtl. wird eine Ferneinschaltung benötigt.

Vorteil passiv:
Ein Lautsprecher kann mit wenigen Bauteilen billig gebaut werden.

Nachteil passiv:
Die Verbesserungsmöglichkeiten sind beschränkt. Weichen verursachen Phasenverschiebungen und diese können nur zum Teil korrigiert werden. Unterschiedlich laute Chassis müssen angepasst werden.

Durch den Wegfall des Endverstärkers und die relativ geringe Auswahl an Aktiv-Lautsprecher-Herstellern gibt es hier viel weniger zu basteln, sei es am Kabel, am Endverstärker, an den Weichen. Der Selbstbau eines aktiven geregelten Lautsprechers ist fast unmöglich.

Ungeregelte und Geregelte:
Die einfachste Konstruktion für einen Aktivlautsprecher ist, wenn man einfach den Verstärker in die Box einbaut, so wie bei den meisten Subwoofern. Der Verstärker verstärkt das Musiksignal und steuert das Chassis an und dieses bewegt sich. Dadurch hat man aber noch keine Verbesserung im Klang. Diese erreicht man erst durch Regelung und meist recht aufwendige Elektronik: mit aktiver Weiche, Bi-Amping (bzw. einem Verstärker für jedes Chassis), Phasenkontrolle, Time-Align, EQing, Limiter usw. Regelung bedeutet, dass die Bewegung der Membran gemessen wird (hierfür gibt es mehrere Verfahren, z. B. kapazitiv (bei Hochtönern), per Mikrofon, mit einer weiteren Spule, optisch mit einer Lichtschranke) und Abweichungen vom elektrischen Signal des Verstärkers können korrigiert werden. Das Ergebnis ist eine hörbare Verbesserung.

Anschluss eines aktiven Lautsprechers an einen passenden Endverstärker-Ausgang:
Das ist zwar im Prinzip möglich, jedoch nicht zu empfehlen. Der Endverstärker ist meistens getrimmt auf eine Last von 4-8 Ohm. An dieser Last liegt eine Spannung von 30 Volt oder mehr an (30 Volt bei 4 Ohm für 225 Watt). Der Aktivlautsprecher hingegen braucht nur ein paar Volt für Vollaussteuerung. Mit ein paar Widerständen kann man die Spannung verkleinern, man muss hierbei auf ausreichende Belastbarkeit achten.

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