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Hauptberuflich E-Sportler – wie geht das?

Hauptberuflich E-Sportler – wie geht das?

Kyle „Bugha“ Giersdorf hat mit seinem Sieg der Fortnite-Weltmeisterschaft 2019 3 Mio. US-Dollar gewonnen. Der Sieger der jährlichen League of Legend-Worlds erhält 490.000 US-Dollar, der Sieger der jährlichen FIFA-Reihe hat im Jahr 2021 250.000 US-Dollar erhalten. 

Die E-Sport-Elite kann also, aus rein finanzieller Sicht, ihr Hobby hauptberuflich ausüben. Aber wie wird man E-Sports-Profi und welche Voraussetzungen braucht es? In diesem Artikel erfährst Du, weshalb die Preisgelder so hoch sind, warum E-Sports immer beliebter wird und ob Du das Zeug zum E-Sportler hast.

Nachteile des E-Sports: Leistungsdruck, Stress und wenig Freizeit

Das Hobby zum Beruf machen, klingt für viele junge Leute nach der perfekten Lösung, um Geld zu verdienen. Den ganzen Tag mit Videospielen verbringen und dafür bezahlt werden kann und ist für viele E-Sportler der absolute Traumjob. Aber das Dasein als professioneller Zocker bringt auch Schattenseiten mit sich:

Leistungsdruck

Wer mit Videospielen Geld verdienen will, muss zu den besten Spielern landes- meist sogar weltweit gehören. Fortnite beispielsweise hat 350 Mio. registrierte Nutzer, sich hier bis an die Spitze der Welt zu kämpfen erfordert viel Talent, aber auch tägliches und langes Training. 

Die meisten professionellen Gamer stehen bei Vereinen unter Vertrag und haben so ein regelmäßiges Einkommen. Jedoch sind die Vereine im Normalfall nicht an der Person an sich, sondern nur an der gebrachten Leistung interessiert. Das bedeutet, dass bei fehlender Leistung schnell nach Ersatz gesucht wird. Gamer, die ihr Geld nur durch Preisgelder auf Turnieren verdienen, stehen besonders unter Druck: Sollten diese E-Sportler während des Turniers einen schlechten Tag erwischen, kann ein schnelles Turnier-Aus für finanzielle Engpässe sorgen.

Stress

Der Leistungsdruck, die Pflicht, täglich zu trainieren und die hohe Konkurrenz sorgen bei vielen E-Sportlern für ein hohes Stresslevel. Um immer zur Elite zur gehören, ist es in den meisten Spielen ein Problem, längere Pausen einzulegen. Regelmäßige Updates und Anpassungen der Gaming Experience erfordern eine hohe Flexibilität und zwingen E-Sportler dazu sich immer an die neuen Gegebenheiten gewöhnen zu müssen.

Um das Stress-Level zu senken setzen Profi-Gamer auf ganz verschiedene Methoden. Besonders beliebt sind:

Wenig Freizeit

Das hohe Pensum, das die E-Leistungssportler absolvieren müssen resultiert zwangsläufig in wenig Freizeit. Um das Top-Level zu halten wird oft von morgens bis abends an der Konsole trainiert – auch am Wochenende. 

Auch wenn viele E-Sportler ihren „Beruf“ als Hobby bezeichnen und damit ihre Arbeitszeit indirekt Freizeit ist, ist der Druck trotzdem sehr hoch und unterscheidet sich vom Hobby-Zocker, der nach Feierabend an der Konsole sitzt.

Der Trend E-Sport

E-Sport wird immer attraktiver und hat mittlerweile einen festen Platz im Spektrum des Leistungssports. Grund ist unter anderem die große Community, die hinter der Gamer-Szene steckt. Überall auf der Welt werden regelmäßig Videospiele gespielt und die Zahl der Spiele ist nahezu unendlich. 

Durch diese große Beliebtheit entsteht für jedes Game eine Fanbase, die ihre Lieblinge bzw. die besten des Spiels unterstützt. Weiterhin bietet E-Sports den großen Vorteil, dass er ortsunabhängig gespielt werden kann und so maximale globale Reichweite erreicht.

Die Zahl aktiver Gamer ist im Verlauf der Corona-Pandemie noch weiter gestiegen und stark im Trend. Immer mehr junge Leute machen Videospiele zu Ihrem Hobby, sodass die Zahl aktiver Gamer in den kommenden Jahren vermutlich noch weiter steigen wird.

Wie wird man E-Sportler?

Um E-Sportler zu werden, ist großes Talent an der Konsole Grundvoraussetzung. Weiterhin muss man speziell in einem Spiel besonders gut sein. Es gibt keinen E-Sportler der in zwei verschiedenen Games Weltklasse ist: Um zur Top-Elite eines Spiels zu gehören muss man sich Full-Time darauf konzentrieren. 

Aufmerksamkeit von Vereinen, die E-Sportler unter Vertrag nehmen, erhält man, indem man sich in Wettbewerben und Turnieren beweist. Scouts untersuchen regelmäßig die Online-Top-Ligen, -Klassen, oder -wettbewerbe nach potentiellen E-Profis. Solltest Du regelmäßig Weltklasse-Leistungen bringen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Du kontaktiert wirst.

Die andere Möglichkeit ist, Dich direkt bei Vereinen zu bewerben. Über ein Probetraining werden Deine Fähigkeiten beurteilt und sollest Du überzeugen, wird Dir ein Vertrag angeboten.