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CD-Reperatur-Sets im Test

Vergleichssieger der Redaktion Q-Sonic CD/DVD/Blu-Ray Reparatur-Set PRO III

CD-Reperatur-Sets im Test

Fast jeder, der CDs besitzt, hat in seiner Sammlung mindestens eine zerkratzte CD, auch wenn der Kratzer auch noch so klein ist.

Um Kratzer von CDs zu entfernen, haben einige Hersteller sog. Reparatur–Sets (oder auch „Disc–Repair–Sets“) entwickelt.

Sie gibt es in den verschiedensten Sorten. Aber können diese „Wundermittel“ Ihre Lieblings–CD wieder so in Schuss bringen, dass der CD–Player diese ohne Störungen wieder abspielt?

HiFi–Online.net ist dem nachgegangen! Ich habe mir zwei Reparatur–Sets von zwei verschiedenen Herstellern besorgt. Kandidat 1 ist das CD/DVD Disc–Repair–Set von Hama, welches auf der Verpackung bereits mit einem großen Aufkleber wirbt: „beseitigt Kratzer“.

Kandidat 2 ist das CD/DVD Scratch Repair Kit aus dem Hause Fellowes, welches zwar auch mit einem Schriftzug für die Beseitigung von Kratzern wirbt, jedoch für Personen, die die englische Sprache nicht so sehr mögen, eher unverständlich ist („Superior Cleaning Every Time“).

Bestseller CD Reperatur Sets

Zuerst möchte ich Ihnen kurz die beiden Produkte etwas näher bringen.

Hama CD/DVD Disc–Repair–Set

Hama, der Zubehörspezialist der Elektro– und Multimediabranche, stellt verschiedene Reparatur–Sets für die optischen Datenträger zur Verfügung.

Ich habe mich dabei für das Produkt mit der Artikelnummer „00051299“ entschieden. Dieses Set beinhaltet eine Tube mit 5 g Spezialpoliturpaste sowie ein Poliertuch.

Diese kann man entnehmen, sobald man sich durch die Blister–Verpackung gekämpft hat. Die Spezialpaste soll laut Herstellerangabe für 12 zu reparierende CDs reichen.          

Fellowes CD/DVD Scratch Repair Kit

Fellowes hat sich bereits seit der Gründung im Jahre 1971 darauf konzentriert, Angestellten bei der Aufbewahrung und Verwaltung von Informationen zu helfen.

Neben Aktenvernichtern und Archivsystemen bietet Fellowes jedoch auch Reinigungsprodukte für Monitore, Tastaturen und CDs an. Im Bereich der CD-Reinigung hat Fellowes hingegen nur ein einziges Produkt im Sortiment, was die Auswahl erheblich erleichtert oder einschränkt – je nachdem, wie man’s sieht.

Das Set hat die Artikelnummer „99763“ und ist verpackungstechnisch zumindest einfacher aufzubekommen. Das ganze Set befindet sich in einer handelsüblichen CD–Hülle, was die spätere Aufbewahrung erleichtert.

Im Set enthalten sind vier Doppelpackungen „CD/DVD Repair“– und „CD/DVD-Prevent“-Reinigungstücher, vier Trockenreinigungstücher sowie die bereits erwähnte Jewel Case als Aufbewahrungs– und Reparatur–Möglichkeit. Laut Hersteller sollen hiermit bis zu 10 CDs von Kratzern befreit werden können.         

Der Praxistest

Da ich eher zu denjenigen gehöre, die sehr sorgsam mit ihren CDs umgehen, war ich doch schon etwas länger auf der Suche nach zwei leicht zerkratzen CDs.

Schließlich habe ich dann doch noch welche gefunden, die acht Jahre alt sind und zumindest feine Kratzer besaßen. Wer sehr penibel ist und eine solche CD schon reparieren will, dem rate ich hier vorab gesagt schon davon ab.

Solange die CD nicht optisch störende Kratzer besitzt oder Abspielfehler verursacht, sollten Sie die Finger von solchen Reparatur–Sets lassen! Die untenstehende Grafik zeigt den Ausgangsscan der CD.

Um die Sache etwas spannender zu machen, habe ich schnell zur Schere gegriffen und kleine, maximal drei Millimeter lange Kratzer an einige Stellen der CD zugefügt.

Anschließend wurde die CD ins Laufwerk geschmissen (bitte nicht wörtlich nehmen), um zu sehen, welche Auswirkung diese Kratzer haben. Kurz gesagt: Kaum welche! Selbst bei Playern mit sehr schlechter Fehlerkorrektur sollten solche Kratzer kaum Abspielfehler verursachen!

Aber „kaum“ ist nicht gleich „keine“ und daher haben wir unser Ziel erreicht, nämlich eine CD, die bei einigen Liedern springt. Dazu befindet sich unter diesem Absatz die entsprechende Grafik. Nun kommen die Reparatur–Sets zum Einsatz.

Phase 1 ist sozusagen der Oberflächen–Scan von Nero. Das Ergebnis können Sie der nebenstehenden Grafik entnehmen. Zwar sind 17,6 Prozent der Sektoren auf der Oberfläche beschädigt, doch die CD wird noch fast problemlos auf verschiedenen Playern abgespielt.

Nun nehme ich die Tube mit der Spezialpaste von Hama in die Hand und drücke diese bis ein wenig der weißen, eher dickflüssigeren Paste auf den einzelnen Kratzern der CD ist.

Das beiliegende Poliertuch wird dabei genutzt, um die Paste zu verteilen. Dabei muss man ca. zwei bis drei Minuten unter starkem Druck von der Mitte der CD nach außen polieren. Hierbei merkt man erstmal, wie lange doch drei Minuten sind.

Im Endeffekt war es viel Rubbelei für nix, denn die Kratzer sind optisch immer noch da. Vielmehr sind durch das lange Rubbeln noch einige feine Krätzerchen dazu gekommen.

Das Abspielverhalten im Player ist dabei jedoch nicht mehr so wie vorher: es ist noch schlechter geworden. Das Knistern und Stocken bei der Wiedergabe an bestimmten Stellen führt nach der Anwendung der Paste zu keiner Wiedergabe.

Um dies zu beweisen wurde die CD dann erneut in den Oberflächen–Scan von Nero geschickt und siehe da, aus 17,6 Prozent beschädigter Sektoren wurden 55,9 Prozent. Das sind 3,17 mal so viele beschädigte Sektoren, wie zuvor! Sollte die Paste nicht eigentlich das Gegenteil bewirken?

Nachdem die erste CD mit dem Hama–Set sozusagen verhunzt war, griff ich zur zweiten nahezu identisch leicht zerkratzten CD und beschädigte auch diese an den gleichen Stellen mit kleinen, maximal drei Millimeter langen Kratzern.

Auch diese CD wies danach die gleiche Anzahl an knisternden und stockenden Stellen beim Abspielen auf (das muss man erstmal hinbekommen!), wird aber dennoch größtenteils perfekt wiedergegeben. Der Anteil der beschädigten Sektoren liegt hier bei 18,8 Prozent.

Nächster Kandidat ist also das Anti-Scratch-Kit von Fellowes. Zuvor noch schnell ein Oberflächen-Scan mit Nero. Das Ergebnis finden Sie in der untenstehenden Grafik.

Die CD wird nun mit der zerkratzten Seite nach oben in die mitgelieferte Jewel Case gelegt. Nun wird das erste Päckchen mit der Nummer 1 und der Beschriftung „CD Repair“ aufgerissen. Das sich darin befindende feuchte Tuch wird etwas aufgefaltet und mit festem Druck eine Minute lang auf die zerkratzte Fläche gerieben.

Danach wird das in CD–Form fabrizierte Baumwolltuch zum Abwischen der Feuchtigkeit genutzt. Weiter gehts direkt mit dem Päckchen 2 „CD Prevent“, was wohl zukünftige Kratzer vorbeugen soll. Auch hier wird das Tuch in dem Päckchen entfaltet und 30 Sekunden lang über die ganze CD gerieben.

Anschließend wieder mit dem Trockentuch abwischen und siehe da, es bleiben Rückstände vom feuchten Tuch über. Leider hat sich im Laufe der Testzeit herausgestellt, dass diese auch nach mehrmaligem Abwischen und vielen verstrichenen Tagen nicht entfernt werden können, sodass die Datenschicht auf der CD eine Art Lackierung bekommen hat.

Genau wie beim Hama–Set entstehen jedoch durch das Rubbeln mit den feuchten Tüchern und das Abwischen mit dem Baumwolltuch kleine, feine Krätzerchen.

Die dickeren Kratzer sind jedoch gemindert worden – zumindest optisch! Wichtig ist noch, dass von den feuchten Tüchern Rückstände auf den Fingern bleiben – also sofort danach die Hände waschen!

Auch nach der „Reparatur“ weist Fellowes Gemeinsamkeiten mit Hama auf. Die CD ist anschließend kaum noch abspielbar. Um auch hier auf der sicheren Seite zu sein, wurde die „reparierte“ CD erneut einem Oberflächen–Scan von Nero unterzogen.

Doch schon die Geräusche des Laufwerks beim Lesevorgang lassen Vermutungen hochkommen. Das Laufwerk braucht nun erheblich länger, um die mit einer Beschichtung nach dem Polieren versehene CD zu erkennen.

Der Scan fällt dabei wesentlich schlimmer aus, als befürchtet: 77,5 Prozent beschädigte Sektoren! Zuvor waren es doch „nur“ 18,8 Prozent! Das entspricht einer grandiosen Steigerung um das 4,12–fache!

Das Fazit

Tja, was soll man dazu sagen? Ich gehörte auch vor dem Test eher zu der Gruppe, die nicht viel von diesem Reparatur–Hokus–Pokus hielten (was ja auch einer der Gründe war, so einen Test durchzuführen). Im Endeffekt wurde meine Meinung nur bestätigt.

Welches Set nun das kleinere Übel von beiden ist, steht jedoch fest. Das Hama–Set sorgte nur für sagenhafte 3,17 mal so viele beschädigte Sektoren, wie zuvor und brachte nichts ein.

Feine Krätzerchen durch das Rubbeln haben sich jedoch eingeschlichen. Fellowes hat mit dem Set von der Grundidee die Nase vorn (Jewel Case, Repair– und Prevent–Tücher), sorgt alles in allem jedoch für noch miserablere Ergebnisse.

Außerdem lässt sich die Beschichtung von der CD bis heute noch nicht vollständig entfernen (auch nicht unter laufend Wasser) und auch hier haben sich durch das Reiben mit den feuchten Tüchern und das Abwischen feine Krätzerchen eingeschlichen.

Hamas Spezialpaste reicht, wie die Angaben versprechen, tatsächlich für ca. 12 zerkratzte CDs. Fellowes Angabe mit „10 Applications“ ist eher ungenügend.

Da im Lieferumfang vier Doppelpackungen „CD–Repair“ und „CD–Prevent“ enthalten sind (sowie vier Abwischtücher), man für eine komplette CD–Reparatur jedoch schon eine Doppelpackung der Repair– und Prevent–Tücher benötigt und diese auch nicht lange gelagert werden können, da sie schnell eintrocknen, reicht das ganze vielleicht wenn man schnell ist für sechs Anwendungen.

Preislich gesehen liegt das Hama–Set bei ca. zehn Euro. Das Fellowes–Set kostet in etwa acht Euro.

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