Für viele sind Kreditkonditionen etwas, das in Stein gemeißelt ist, Fakten, die die Bank vorgibt und die der Kunde akzeptieren muss, wenn er den Kredit will. Doch das stimmt so nicht. Kunden haben mehrere Möglichkeiten, die Stellschrauben für ihren Kredit und die Kreditkonditionen positiv zu beeinflussen.
Die Kreditwürdigkeit spielt dabei eine besonders große Rolle. Auch der Verwendungszweck des Geldes spielt eine Rolle oder welche Sicherheiten ein Kreditnehmer zu bieten hat.
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Tipp 1: Für gute Bonität sorgen
Verbraucher, die in absehbarer Zeit einen Kredit aufnehmen wollen, sollten sich als Erstes um die eigene Bonität kümmern. Wie diese genau aussieht, kann jeder leicht mithilfe einer Selbstauskunft bei der Schufa in Erfahrung bringen. Einmal im Jahr hat jeder das Recht auf eine kostenlose Selbstauskunft. Wer eine detailliertere Auskunft wünscht oder regelmäßig informiert werden möchte, kann sich gegen eine geringe Gebühr weitere Informationen senden lassen. Liegen etwa Mahnbescheide vor, wurden Kredite nicht pünktlich zurückgezahlt oder gab es Probleme mit einer Ratenzahlung bei einem Versandhaus, finden sich diese Informationen alle in der Schufa wieder und beeinflussen die Bonität eines Verbrauchers. Sollten falsche Einträge vorliegen, kann jeder gegen Vorlage entsprechender Belege die Löschung dieser Informationen verlangen. Es lohnt sich seinen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachzukommen, spätestens bei der nächsten Kreditaufnahme.
Tipp 2: Der Verwendungszweck
Die Gründe, warum Verbraucher Kredite aufnehmen, sind sehr unterschiedlich. Manche erfüllen sich einen langgehegten Traum und gehen mit dem Geld auf Weltreise. Andere kaufen sich eine Immobilie oder ein Auto. Manchmal ist auch ganz dringend ein Kredit notwendig, weil die Waschmaschine den Geist aufgegeben hat. Hier kann ein Expresskredit mit Sofortzusage und Auszahlung am gleichen Werktag weiterhelfen.
Kunden sollten den Verwendungszweck möglichst genau angeben. Er kann die Kreditzinsen verringern. Das hängt damit zusammen, dass einige Verwendungszwecke für die Bank eine größere Sicherheit bedeuten, wie beispielsweise beim Immobiliendarlehen oder bei einem Autokredit. Hier hat die Bank im Fall eines Zahlungsausfalls einen verwertbaren Gegenwert. Das Risiko für einen Totalausfall verringert sich erheblich. Diese zusätzliche Sicherheit belohnen viele Banken mit einem niedrigeren Zinssatz. Frei verfügbare Kredite sind in der Regel teurer, weil es keine zusätzlichen Sicherheiten gibt. Natürlich gibt es nicht für jeden Verwendungszweck einen günstigeren Kredit. Der Zweck muss eine zusätzliche Sicherheit darstellen.
Tipp 3: Die Kreditlaufzeit
Eine lange Kreditlaufzeit bedeutet für ein Kreditinstitut immer auch ein höheres Risiko. Im Lauf der Zeit können sich die Lebensumstände eines Kreditnehmers stark verändern, sodass er beispielsweise durch Arbeitslosigkeit zahlungsunfähig wird oder eine schwere Erkrankung Zahlungsausfälle zur Folge hat. Je länger die Laufzeit ist, umso größer wird dieses Risiko für die Bank. Dieses Risiko wälzt die Bank in Form von höheren Zinsen auf den Kreditnehmer ab. Um möglichst günstige Konditionen zu bekommen, ist die Laufzeit so kurz wie möglich zu wählen. Natürlich muss gewährleistet sein, dass der Kreditnehmer die monatlichen Raten, deren Höhe ebenfalls von der Laufzeit abhängt, auch bezahlen kann.
Eine längere Laufzeit geht mit einer geringeren Ratenhöhe einher, die monatliche Belastung ist geringer, was es dem Kreditnehmer erleichtert, die monatlichen Raten zu bezahlen. Mithilfe eines Haushaltsbuchs lassen sich Einnahmen und Ausgaben besser überblicken und die richtige Ratenhöhe finden, damit Laufzeit und monatliche Belastung in Balance sind.
Tipp 4: Zu zweit einen Kredit aufnehmen
Die Chancen auf bessere Kreditkonditionen steigen, wenn es zwei Kreditnehmer gibt. Für die Bank bedeutet der zweite Kreditnehmer mit eigenem Einkommen eine zusätzliche Sicherheit. Das Ausfallrisiko für den Kredit sinkt. Diese Möglichkeit ist vor allem für Antragsteller interessant, die ein niedriges Einkommen haben. Der zweite Kreditnehmer erhöht nicht nur die Chance auf günstigere Konditionen. Er erhöht die Chance, überhaupt einen Kredit zu bekommen.
Viele Banken achten bei der Kreditvergabe auf den Familienstand. Banken bevorzugen einen verheirateten Kreditnehmer mit Kindern gegenüber einem Single. Kommt es beispielsweise in einem Unternehmen zu Entlassungen, sind die ungebundenen Arbeitnehmer eher betroffen als Kollegen mit Familie. Ist der Ehepartner ebenfalls berufstätig, senkt dies das Ausfallrisiko für die Bank zusätzlich.
Tipp 5: Immer Angebote vergleichen
Verbraucher, die einen Kredit brauchen, sollten wie bei anderen größeren Geldausgaben, beispielsweise für das neue Heimkino-System, immer zuerst die Preise und Konditionen vergleichen. Es kostet ein wenig Zeit, von mehreren Kreditinstituten entsprechende Angebote einzuholen. Aber meistens lohnt es sich. Bei höheren Kreditsummen oder längerfristigen Finanzierungen können die Konditionen sich erheblich unterscheiden. Selbst wenn der Unterschied im Zinssatz nur gering ist, macht sich das bei einer längeren Laufzeit finanziell bemerkbar. Besonders aussagekräftig und vor allem vergleichbar ist der Effektivzins. Er ist eine gute Grundlage für einen Kreditvergleich, da er nicht nur die Aufwendungen für Zinszahlungen enthält, sondern auch alle Kosten und Gebühren für den Kredit.
Fazit
Ein günstiger Kredit ist meistens kein Zufall. Verbraucher, die einen Kredit brauchen, haben durchaus Möglichkeiten, an wichtigen Stellschrauben zu drehen und sich so gute Kreditkonditionen zu sichern. Die Bonität ist dabei ein wesentlicher Faktor. Aber auch der persönliche Eindruck ist wichtig, wenn beispielsweise vollständige und gut sortierte Unterlagen bei der Bank eingehen. Ein Kreditvergleich und ein zweiter Kreditnehmer können ebenfalls für bessere Konditionen sorgen, genauso wie die Angabe eines Verwendungszwecks für das Geld.